PD Dr. Irmtrud Wojak

Die Historikerin setzt sich seit Jahren dafür ein, dass die Stimmen des Widerstands der Überlebenden lebendig bleiben.

In Erinnerung an Fritz Bauer

„Nie wieder!“ ist mehr als eine Mahnung, die Verbrechen in unserer Geschichte nicht zu vergessen. Erforderlich ist ein aktives "Ja!" zur Unantastbarkeit der Menschenwürde.

Dr. Irmtrud Wojak

Dr. Irmtrud Wojak

Gründerin des Fritz Bauer Forums

Irmtrud Wojak stammt aus dem Ruhrgebiet. Früh interessierten sie die Ursachen von sozialer Ungleichheit und Menschenrechtsverletzungen. Sie wollte etwas dagegen unternehmen, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Ruhr Universität Bochum, engagierte sich für die Städtepartnerschaft der Stadt Bochum mit Boaco/ Santa Lucia in Nicaragua und half dort mit beim Aufbau eines Waisenhauses für Kinder, deren Eltern Opfer des Krieges der USA gegen das mittelamerikanische Land wurden. Ihr Engagement in der Chile-Solidarität führte sie schließlich ab 1989 immer wieder nach Lateinamerika.

In Nicaragua und Chile, später auch Uruguay und Argentinien erlebte Irmtrud Wojak die Realität von Armut und Gewalt und lernte den Mut von Menschen kennen, die aus völlig verschiedenen Gründen um ihre Rechte kämpfen mussten und dies auch taten. Dort in Lateinamerika schrieb sie auch ihre Dissertation über die von den Nazis verfolgten politischen Regimegegner und die Überlebenden des Holocaust.

Eine Zeitreise

Meilensteine auf dem Weg von Irmtrud Wojak

Ihr Weg führte sie von Bochum nach Lateinamerika und Israel, später in die USA. Beruflich ging sie nach Frankfurt, Bad Arolsen und München. Schon bald mit dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, an dem Fritz Bauers Vermächtnis weiterleben würde.

1993

Nach Forschungsjahren in Lateinamerika Dissertation an der Ruhr Universität Bochum über die jüdische und politische Emigration vor dem Nationalsozialismus nach Chile.

1994 / 1998

Mitgründerin und Vorsitzende des Vereins “Erinnern für die Zukunft”. Die Bürger*inneninitiative bewirkt die Einladung der Überlebenden des Holocaust aus Bochum und Wattenscheid in ihre früheren Heimatgemeinden.

Als wiss. Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut zusammen mit Joachim Perels Publikation ausgewählter Schriften von Fritz Bauer “Die Humanität der Rechtsordnung”.

2001

Publikation der ersten Studie über die Aufzeichnungen des NS-Täters Adolf Eichmann in Haft in Israel und des Interviews, das er im argentinischen Exil einem ehemaligen SS-Offizier gab. Erstmals wird Fritz Bauers entscheidende Rolle bei der Verhaftung Eichmanns öffentlich bekannter.

2004 / 2008

2004 Kuratorin der ersten Ausstellung über den Auschwitz-Prozess als stellv. Leiterin des Fritz Bauer Instituts. 2008 Habilitation mit der ersten Biografie von Fritz Bauer an der Leibniz Universität Hannover. Parallel dazu Aufbau der Bibliotheks- und Forschungsabteilung beim Internationalen Suchdienst, heute Arolsen Archives.

2009 / 2011

Gründungsdirektorin des NS-Dokumentationszentrums München.

2013 / 2017

Gründung der BUXUS STIFTUNG und Beginn der Forschungsarbeit für eine interaktive Bibliothek mit Geschichten vom Widerstand und Überleben. Erprobung des Projekts am Radcliffe Institut der Harvard Universität.

2019 / 2021

Die Interaktive Fritz Bauer Bibliothek geht online. Im August 2020 Grundsteinlegung für das Fritz Bauer Forum in Bochum.

Die Gründerin des Fritz Bauer Forums und ihr Lebenswerk

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Tobias Fetzer

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